Sie ist eigenwillig. Unorthodox. Ihr Stil: Modern Jazz mit Spuren von Klassik und „potenziell polarisierendem“ Songwriting. Die Sängerin Fernanda von Sachsen war die Entdeckung beim Regensburger Jazzweekend in diesem Jahr; im November spielt sie mit ihrem Quartett vier Abende die Woche in der Bar des Münchner Rosewood-Hotels. Ein Gespräch über lange Nächte und kurze Tage, Leute mit Bambis bei ihren Sets – und wie das Studium der Ethnologie ihr Musikverständnis prägt
Hi! Wie geht’s Ihnen an so nem Nachmittag? Nach dem Auftritt und vor dem nächsten …
Fernanda von Sachsen: Ach, man gewöhnt sich dran! Ich wusste ja, was auf mich zukommt. Aber es ist auf jeden Fall anstrengend, so jeden Abend – und dann ist es ja auch nicht nur ein Set, sondern drei: Zweimal 45 Minuten und einmal 50 Minuten und am Freitag und am Samstag geht’s bis ein Uhr nachts! Und man hat ja vorher auch schon einen Tag gehabt …
Vier Nachtschichten, Mittwoch bis Samstag, im Rosewood – und auf den freien Sonntag legen Sie sich wie letzte Woche noch ein Konzert?
Also, letzten Mittwoch habe ich tatsächlich nicht im Rosewood gesungen! Sondern beim Progressive Chamber Music Festival im Club Milla, mit nem anderen Projekt – einer Hommage an den jüdischen Komponisten Werner Richard Heymann unter dem Titel „Das gibt’s nur einmal“, zusammen mit Marina Schlagintweit (p), Tilman Albrecht (dr) und Andreas Kurz (b). Jetzt dann, mit dem Quartett, im Rosewood. Morgen: Rosewood. Übermorgen: Rosewood. Und dann eben noch in der Pasinger Fabrik.
Ist das Ehrgeiz oder Leidenschaft, sind Sie ne Nachteule oder ein Workaholic – oder haben Sie einfach so viel Spaß am Singen und an der Musik?
Mein Job ist meine Leidenschaft! Musik ist meine Leidenschaft! Und viel zu spielen ist natürlich das Ziel. Viel zu spielen ist, wonach man sich als Musiker:in sehnt – und dass ich jetzt die Möglichkeit habe, diesen Monat im Hotel zu machen, freut mich wirklich sehr! Es ist eine tolle Übung: Man kann spüren, wie man routinierter wird, ich kann Standards ausgraben, die ich vor Jahren gesungen hab, aber jetzt schon länger nicht mehr. Ich kann mein Repertoire erweitern. Es ist eine tolle Übung für uns alle: Pablo Struff (p), Sebastian Claas (b), Khuslen Baasanbayar (dr), wir spielen quasi den ganzen Monat zusammen. Und mein Gefühl ist, wir spielen uns gerade so richtig ein …
Ich nehm mal an, es kommt nicht so oft vor, dass man als junge Künstlerin ein Engagement in der Bar eines Luxushotels bekommt – und dann auch noch für einen ganzen Monat. Wie ist es dazu gekommen?
Die Reihe im Rosewood wird von einer US-Sängerin kuratiert. Sie hat mich eingeladen zu einer Jam-Session im Hotel und ich hab mich total gefreut, dachte: „Wow, ne Jam-Session!“ Ich liebe Jam-Sessions! Ich gehe also dahin. Singe. Und sie sagt, ich solle ihr doch mein Material schicken. Kurz darauf kam schon die Anfrage …
Der Abend im Rosewood beginnt mal mit einem instrumentalen Set und Sie kommen später dazu. Oder das Quartett wird zum Quintett mit Gästen wie den Saxofonist:innen Carolyn Breuer oder Claus Koch. Wie findet man da zusammen?
Das ist kein Problem! Das sind ja Profis – ich hab den beiden mein Programm geschickt …
Und dann?
Auf die Plätze, fertig, los!
Sie sind mit Musik aufgewachsen, haben mit fünf Klavier spielen gelernt, ihre Mutter war Opernsängerin. Wie hab ich mir das vorzustellen?
Also, bei uns daheim ist immer Musik gelaufen! Bach, bergeweise Bach, in der Weihnachtszeit das Weihnachtsoratorium hoch und runter. Meine Mama hat mich schon früh mit in die Oper genommen, da war ich auch mal hinter der Bühne, durfte zugucken, oder ich war bei den Proben dabei. Schon als ich noch bei meiner Mutter im Bauch drin war, habe ich quasi auf der Bühne gestanden! Das macht natürlich was mit einem, wenn Musik so omnipräsent ist! Meine Schwester zum Beispiel hat Klavier gespielt – wir hatten zu Hause nen Flügel stehen – das fand ich toll, das wollte ich auch. Also hab ich versucht, vom Gehör her nachzuspielen, was meine Schwester gerade lernt. Ich konnte damals ja nicht lesen, geschweige denn Noten lesen! Und als meine Schwester dann nicht mehr weitermachen wollte, habe ich übernommen.
Das heißt, Sie sind erst mal durch die klassische Schule gegangen?
Definitiv, ja.
Wie sind Sie von der Klassik zum Jazz gekommen?
Ich wollte nicht immer nur Klassik spielen und hab irgendwann angefangen, mich für Ray Charles zu interessieren, hab mich da quer durch gehört und fand das irgendwie cool. Also hab ich versucht, mir ne Blues-Tonleiter beizubringen, um damit ein bisschen zu improvisieren, und dabei hat sich mein Interesse von der Klassik hin zum Jazz und Blues verlagert. Ich wusste eigentlich gar nichts darüber, hab die Musik mehr gefühlt, und mich dann über die Songs von Ella Fitzgerald mit Louis Armstrong in meinen Improvisationen weiter vorgetastet. Ein Lehrer bei uns an der Schule hat das im Vorbeigehen gehört und mich gefragt, ob ich nicht Lust hätte, in der Lehrerband mitzumachen – es gab damals an unserer Schule keinen Jazz-Kurs, obwohl es ein musisches Gymnasium war. So hat das angefangen. Mein Interesse am Jazz hat seitdem nicht mehr nachgelassen, wobei … dass daraus ein Beruf werden würde, hätte ich nicht gedacht!
Trotz aller Professionalisierung, trotz der Auftritte in Clubs und auf Festivals, hat ihre Neugier nicht gelitten, im Gegenteil. Sie studieren nach wie vor, gehen immer wieder auch auf musikalische Entdeckungsreisen, nach Brasilien zum Beispiel oder nach Südkorea, das man bei uns tausendmal mehr mit K-Pop als mit Jazz in Verbindung bringen würde. Ein Irrtum?
Absolut! Es gibt allein in Seoul unheimlich viele Jazzclubs! Und es ist gerade bei jungen Leuten total „in“, in Jazzclubs zu gehen! Der Altersdurchschnitt des Jazz-Publikums in Südkorea ist viel niedriger als bei uns. Und es gibt auch sehr viele Musiker:innen dort! Pablo und ich hatten das Glück, einige von ihnen zu treffen und mit ihnen zu spielen. Das war eine spannende Erfahrung, allein wegen der Spontaneität dieser Auftritte. Wieder anders war die Atmosphäre und das Ambiente beim Festival in Busan, wo wir auch gespielt haben, in ner Riesenarena mit 1400 Sitzplätzen, vor einem ganz anderen, aber auch sehr interessierten und zugewandten Publikum.
Gibt’s den einen südkoreanischen Jazz-Act, den wir uns Ihrer Meinung nach merken müssen?
Die Frage kann ich ehrlicherweise nicht beantworten, weil wir selber zu beschäftigt waren, um abends einfach so noch in die Clubs zu gehen! Aber wenn Sie mich konkret nach einem südkoreanischen Jazz-Act fragen, würde ich sagen: Ko Soojeong. Sie hat in München Master für Streicher-Improvisation studiert und spielt Haegeum, ein traditionelles, koreanisches Streichinstrument. Mit ihr zusammen haben wir auch gespielt.
Sie haben einen Bachelor in Ethnologie. Kann es sein, dass Ihr wissenschaftliches Interesse und dieser Drang, in Nischen zu gehen und Weltmusik(en) zu entdecken, sich hier überlappen?
Ich denke schon. Ich bin sehr froh, dieses Studium absolviert zu haben, denn es hat meine Denkweise verändert. Das heißt, ich nehme Sachen jetzt anders wahr als ich sie vorher wahrgenommen habe und hinterfrage mehr. Ich versuche, die Dinge aus der Perspektive anderer Menschen zu verstehen. Eigentlich geht’s immer um dieses Verstehen und darum, in den Dialog zu treten. Und vielleicht hat mir dieses Studium dabei geholfen, den Mut zu entwickeln, den es dafür braucht, und das hilft mir jetzt. Denn Jazz ist in erster Linie Kommunikation, finde ich. Wenn die Kanäle offen sind, kann man gute Musik zusammen machen, wenn man zumacht, wird’s schwierig. Und das ist auch wieder etwas Ethnologisches bis zu einem gewissen Grad.
Mir fällt dazu „Lamento“ ein, ein assoziatives Lied, das Sie im Sommer in Regensburg gesungen haben, das ohne expliziten Text auskommt und genau dadurch etwas Universelles bekommt. Ist das typisch für Ihr Verständnis von Jazz – das Suchen, Finden und Festhalten von etwas Wesentlichem jenseits aller Kategorien?
„Lamento“ ist tatsächlich von mir. Das hab ich selbst geschrieben. Aber ich wusste lang nicht so genau, wo’s hingehen soll damit – bis zu diesem einen Tag, da war’s mir plötzlich klar. In dem Moment habe ich zu Pablo gesagt: „Ich hab jetzt die Akkorde aufgeschrieben, ich möchte das jetzt ausprobieren!“ Daraufhin haben wir’s zusammen gespielt – und beschlossen, dass wir es so mit nach Regensburg nehmen. Ich liebe dieses Lied, ohne wirklich genau zu wissen, was es bedeutet. Es ist mehr ein Gefühl und dieses Gefühl habe ich aufgeschrieben. Ich hab auch keinen richtigen Text darüber geschrieben, weil ich finde, dieses Lied braucht keinen Text, es sagt alles, durch die Musik, und es kann alles bedeuten. Je nachdem, was man gerade fühlt, was einen gerade bewegt, kann man „Lamento“ hören.
Ich sag mal, was mir durch den Kopf gegangen ist: der 7. Oktober, Gaza, die Ukraine … ich habe ein erschütterndes Klagelied gehört, das ich nicht verorten konnte und das mich lang nicht losgelassen hat. Wie mutig muss man sein, um im Rummel eines Sommer Open Airs so ins Risiko zu gehen?
Mir ist gerade eingefallen, ich hab’s schon mal gespielt, in der Unterfahrt, das heißt, ich hatte schon eine Referenz quasi, wie ’s läuft, und es ist gut gelaufen! Insofern hatte ich jetzt nicht das Gefühl, dass es ein Risiko ist – und selbst wenn, wär’s mir egal. Ich finde es super, mit meiner Musik – potenziell – auch mal zu polarisieren. Und wenn Leute damit ein Problem haben, ist das deren Sache. Wenn meine Musik Menschen zum Nachdenken anregt, zum Fühlen anregt, egal, ob positiv oder negativ, habe ich mein Ziel erreicht, denn mir ist jede Reaktion lieber als keine oder nur so ein Gefühl von: „War ja ganz nett“. Mir ist wichtig – und das kommt jetzt auch noch mehr in meinen Stücken – Sachen zu thematisieren, die mich interessieren und bewegen. Einen Sprung in die Richtung habe ich jetzt auch schon getan mit meinem Song: „Would you say the same if I were man“. Weil …
Ja?
Das Thema toxische Männlichkeit beschäftigt mich, ich hab da selber viele Erfahrungen gemacht – und nicht nur ich. Wir reden da auch viel untereinander, Kolleginnen und ich, und so viele von ihnen können sich mit diesem Song und seiner Botschaft identifizieren, nicht nur in der Musikszene, sondern egal, mit welcher Frau ich rede! Es war mir einfach ein Bedürfnis, das mal auszusprechen. Und ich hatte tatsächlich Angst als ich das Lied zum ersten Mal aufgeführt hab. Ich war richtig nervös, weil ich nicht wusste, wie das ankommt. Vielleicht könnte man ein bisschen mehr sagen dazu als ich es auf der Bühne tue. Aber ich finde, man sollte solche Stücke nicht erklären müssen. Die müssen für sich selber sprechen können.
Eine Qualität Ihres FvS-Quartetts ist der Nonkonformismus – etwa dann, wenn plötzlich Zeilen aus einem Schumann-Lied in einem Song aufploppen. Wie kommen Sie damit im Kosmos der Hotelbar zurecht?
Sängerin in einer Hotelbar zu sein ist etwas Anderes als Konzerte zu spielen mit dem Material, das man selbst ausgesucht hat! Man muss sich anpassen an das Setting. Das heißt: Es gibt einen Dresscode. Wir müssen um Punkt neun anfangen. Das sind Sachen, die streng geregelt sind. Wie ein Job einfach. Auch von den Stücken – ich kann mich jetzt hier nicht einfach so hinstellen und „Lamento“ singen oder Schumann und dann in einen free open-Teil gehen. Das geht alles nicht. Die Vorgabe ist: Great American Songbook, Standards spielen. Daran muss man sich halten.
Man nimmt sich zurück – weil es eben nicht um den großen, künstlerischen Auftritt geht?
Dir muss klar sein, dass die Leute nicht aktiv in die Bar kommen, um dem Konzert zu lauschen, sondern um einen schönen Abend zu haben und da ist auch schöne Musik. Man kann zuhören, muss aber nicht. Das ist ein anderes Spielen als wenn ich sage, ich hab jetzt ein Konzert in der Pasinger Fabrik, da mache ich, was ich will, da kommen die Leute und zahlen Geld, sie wissen, jetzt hören sie – mich. Das ist hier nicht der Fall. Manche Leute kommen hinterher auf einen zu und sagen, dass es ihnen gefallen hat. Oder sie kommen nochmal, weil es ihnen gefallen hat. Diese Art von Feedback gibt es. Aber eigentlich weiß man nie, was einen erwartet. Letztens zum Beispiel habe ich gesungen – und da sehe ich auf einmal ganz viele, ganz fein angezogene Menschen und jemanden, der mit nem Bambi rumläuft. Das war dann Kevin Costner! Solche Sachen passieren. Und man macht trotzdem einfach weiter …
Beim Stichwort Hotel-Bar fällt mir dieser Film mit Bill Murray ein, indem er komplett lost durch Tokio irrt – bis der Pianist in der Hotel-Bar einen Klassiker aus dem American Songbook spielt und ihn wieder erdet. Was haben diese Songs, dass man sich so an Ihnen festhalten kann? Songs wie „Let’s call the whole thing off“ zum Beispiel, von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong, den Sie im Rosewood singen?
Den Song hab ich schon mit meiner WG-Band Jazz D’Apartment gespielt – als uns auffiel, wie verschieden wir alle ticken! Angefangen beim Kochen. Eine mag’s vegan, die andere vegetarisch, die eine isst nur das, die andere mag das nicht. All die Meinungsverschiedenheiten, die sich einstellen, wenn man zusammen wohnt – da passt der Song ganz gut. Ich glaube, was man nicht vergessen darf, wenn man die Frage nach dem Erfolg dieser Lieder stellt, ist, dass die Komponisten damals ja nicht unbedingt Jazz-Komponisten waren. Die haben Broadway-Musicals geschrieben – und die Jazz-Musiker haben die Lieder dann nur genommen und zu Jazz-Standards gemacht. Das sind starke Melodien, mit einprägsamen Akkordfolgen, das hat eine Riesentradition, und solche Stücke überleben dann natürlich. Sie sind die Grundlage, auf der wir kommunizieren. Wenn ich heute irgendwohin komme, zum Beispiel nach Korea, und ich sage: „Lass mal East of the Sun spielen“, dann sagen alle nur: „Okay, welche Tonart?“ Dann sage ich die Tonart, dann kann ich einzählen, losgeht’s. Danach kann man ja machen, was man will: Man kann die Sachen arrangieren, man kann neue Stücke schreiben in dem Stil, in nem anderen Stil. Aber es ist erst mal Part von unserer language quasi.
Es gibt auch eine – nicht wirklich gut gepflegte – deutsche Songtradition vor allem jüdischer Komponisten des 20. Jahrhunderts wie den schon erwähnten Werner Richard Heymann, die Sie versuchen, wieder mehr ins Bewusstsein zu rücken. Wie sind Sie darauf gekommen?
Heymann hat diese typische Lebensgeschichte. Wie viele andere deutsche Komponisten ist er aus Deutschland raus, weil er Jude war und hier nicht länger leben konnte – erst nach Frankreich, dann in die USA, nach Hollywood, und auch wieder zurück. Er ist 1961 gestorben, seine Tochter aber lebt noch und ich hab sie mittlerweile auch persönlich kennengelernt. Eine wahnsinnig nette Person! Die Leute, die auf mich zugekommen sind mit der Frage, ob ich dieses Projekt machen will, die kannten sie. So ist der Kontakt zustande gekommen und ich bin wirklich sehr froh – denn Heymanns Melodien sind echte Banger. Sie gehen sofort ins Ohr. Schon als Marina und ich unsere Neuinterpretationen arrangiert haben, sind wir abends mit Ohrwurm ins Bett gegangen. Du wachst morgens auf: Ohrwurm. Du legst dich abends hin: Ohrwurm. Heymanns Lieder wurden oft adaptiert, u. a. von den Comedian Harmonists. Noch heute kennen einige, auch junge Leute, das eine oder andere Stück von ihm, und damit haben wir versucht zu arbeiten. Zum Beispiel: „Irgendwo auf der Welt“, was bedeutet das für uns jetzt? Oder „Ein Freund, ein guter Freund“? Manchmal wirken die Texte vielleicht ein bisschen altbacken. Dann haben wir versucht, das Ganze so zu verpacken, dass es für uns wieder stimmt.
Beispiel?
In einem Song kommt das Ticken einer Uhr vor: Tick, Tock. Ich musste dabei automatisch an Tik Tok denken und so ist aus dem Song, in unserer Bearbeitung, ein kritisches Stück über Social Media geworden. Wir haben das Lied also sehr auf Jetzt bezogen, aber das geht erstaunlich gut – weil eben die Melodien so stark sind!
In einem Clip auf YouTube, der im Sommer online gegangen ist, singen Sie einen Song mit dem Titel „Invitation“ …
Auch ein Klassiker!
Ich weiß, ich hab dazu gerade noch ein bisschen nachgelesen, spannende Geschichte! Ein Stück Filmmusik aus den 1950ern, aber die Filme, für die das Lied komponiert worden ist, schafften es entweder nicht ins Kino und erwiesen sich als Flop. Trotzdem hat sich u.a. John Coltrane an dem Stück versucht -und Ihre Version klingt, ehrlich gesagt, so stark und so eigenwillig, dass man sich auf der Stelle mehr davon wünscht. Frage also: Wird’s in absehbarer Zeit eine Platte oder ein digitales Album von und mit Ihnen geben?
Das steht noch in der Zukunft (lacht)!
Und einen Gig in Regensburg?
Das könnte schneller gehen …
Wunderbar! Und danke fürs Gespräch.
Die Sängerin, Komponistin und Arrangeurin Fernanda von Sachsen Gessaphe, geboren 1999, hat Ethnologie an der LMU in München studiert und konzentriert sich seither ganz auf die Musik. Von 2021 bis 2023 saß sie im Landesjugendjazzorchester Bayern. Sie bekam Stipendien für das New York Voices Vocal Camp und die Yehudi Menuhin Live Music Now Stiftung. Live ist sie in Clubs wie der Münchner Unterfahrt, auf nationalen und internationalen Jazz-Festivals (Burghausn, Craiova/ Rumänien) zu sehen. Eigene Projekte sind: ein Duo mit Partner Pablo Struff sowie das um sie und Struff herum gebaute FvS-Quartett. Aktuell studiert sie Jazzgesang an der Hochschule für Musik und Theater in München. Wir trafen Fernanda in der Brasserie OskarMaria im Münchner Literaturhaus