Seit 2015 versucht die Regensburger Seenotrettungsorganisation Sea Eye Bootsflüchtlinge im Mittelmeer vor dem Ertrinken zu retten – und macht damit auf eigenes Risiko, im Namen der Menschlichkeit den Job, dem sich die Europäische Gemeinschaft aus politischem Kalkül verweigert. Aktivist Peter, 23, über die Gründe, warum er sich bei Sea Eye engagiert

Möchtest du dich kurz vorstellen? 

Ich bin Peter, 23 Jahre alt, komm aus Augsburg und leb seit fünf Jahren in Regensburg. Ich bin im Rettungsdienst tätig und engagiere mich unter anderem bei Sea-Eye.

Sea Eye ist eine Hilfsorganisation zur Rettung von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer. Was sollte/ muss man darüber wissen?

Sea-Eye wurde 2015 in Regensburg von dem Unternehmer Michael Buschheuer gegründet. Inzwischen gibt es deutschlandweit 29 Lokalgruppen und jeweils eine in Österreich und der Schweiz. Auf See konnten wir mit unseren Schiffen – anfangs mit der „Sea Eye“, einem umgebauten Fischkutter, aktuell mit der sehr viel größeren „Sea Eye 4“ – bis heute über 17.000 Menschen vor dem Ertrinken retten (Quelle: Sea Eye/ Jahresbericht 2022). Über 1000 Menschen haben dabei an Bord, als Mitglieder der Crew, geholfen. Der Verein hat über 800 Mitglieder. Aber nicht jeder, der sich bei uns engagiert, muss zwingend Vereinsmitglied sein. Das gilt auch für die Lokalgruppen.

Die „Sea Eye 4“ beim Auslaufen zu einer Rettungsmission © Maik Lüdemann & sea-eye.org

Wie bist du zu Sea Eye gekommen und warum? 

Das war im Sommer vor zwei Jahren, in einer Zeit, in der es mir allgemein nicht gut ging. Ich hatte ein Studium angefangen, das mir nicht gefallen hat, aber ich musste erst herausfinden, dass es mir nicht taugt. Ich war allgemein unzufrieden und dabei ist mir bewusst geworden, wieviel in der Welt gerade schief läuft. Das hab ich zwar auch schon vorher gewusst. Aber damals ist es mir besonders nahe gegangen und ich dachte: Das kann’s doch nicht sein! Also hab ich mich informiert, was man tun kann – und was ich von mir aus tun kann – und hab Sea-Eye gefunden. Ich hab gesehen: Sea-Eye kommt aus Regensburg. Und die Rettung von Bootsflüchtlingen finde ich eh eine zutiefst menschliche Sache, die alle angeht und die auch absolut sinnvoll ist. Guter Anfang für ein politisches Engagement, dachte ich. Da geh ich mal hin – und bin dort hängengeblieben.

Was sind das für Leute, die sich bei Sea-Eye engagieren? 

Sehr gemischt: Viele Studierende natürlich, aber auch Ältere, manche sind in den Fünfzigern, Sechzigern oder so, seit Neuestem ist auch eine Schülerin dabei. Bei Sea Eye sind alle gesellschaftlichen Schichten vertreten. Sogar von den Gründungsmitgliedern machen noch Leute mit. 

Wie sieht die Arbeit in der Lokalgruppe aus? 

Wir haben zwei große Projekte im Jahr, das ist einmal das Benefizfestival Rescue and Shelter Open Air gemeinsam mit der Gruppe Bürger:innen-Asyl, und dann später im Jahr meistens noch den Run for Rescue. Das sind so die beiden Hauptaktionen, in die sehr viel Arbeit fließt. Plus die Infostände auf Festen, Demos oder Konzerten oder auch mal eine Rede halten auf ner Demo. Und wir haben auch Bock, selbst mal wieder eine Demo zu organisieren! 

Das heißt, die Lokalgruppen sind sowas wie die „Landcrew“ von Sea-Eye?

Ja, wir arbeiten von Land aus, aber zwei Mitglieder von uns waren auch schon auf See dabei. Und ich hab auch vor, das mal zu machen in den nächsten Jahren …

Oh, wow! 

Naja, ich hab einfach so einen Drang, etwas zu bewegen – derselbe Grund, aus dem ich überhaupt bei Sea-Eye bin. Ich seh’ halt, da kann Hilfe gebraucht werden, da kann ich helfen. Ich bin ja schon im Rettungsdienst tätig – da geht’s auch darum, Menschen zu retten. Und medizinische Hilfe wird bei den Einsätzen auf See ja auch immer gebraucht. 

Die Landcrew bei Sea Eye macht also Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit, die Schiffscrew rettet Menschen in Seenot. Wie läuft so eine Rettungsmission ab? Wie hab ich mir das vorzustellen?

So ein Einsatz ist immer auf vier Wochen angesetzt – wie lang es dann genau wird, kann man natürlich nicht sicher sagen. Man startet an einem Hafen zum Beispiel in Italien oder Spanien, da wird dann erst eine Woche lang ein Training gemacht auf dem Trockenen bzw. in seichten Gewässern – wie das grundsätzlich funktioniert, Menschen aus dem Wasser zu retten, wie man Kommunikation aufbaut. Dann wird das Schiff mit Proviant, Lebensmitteln etc. beladen. Und dann geht’s los, dann wird die Search and Rescue Zone angesteuert, also der Bereich kurz vor Libyen, wo die meist frequentierte und gefährlichste Flüchtlingsroute im Mittelmeer verläuft. Man hält Ausschau mit Ferngläsern, über Radar und Funk, bis man etwas entdeckt oder einen Hilferuf erhält …

Und dann? 

Das Hauptschiff, die Sea Eye 4, unser großes Schiff, fährt dann eben dahin, und wenn die Menschen in Seenot in Sicht sind, wird auf RIBs umgestiegen, das sind kleinere Boote, mit denen näher herangefahren werden kann. Das ist wichtig, damit nicht so ein großes Schiff auf die Leute zukommt, die könnten in Panik verfallen und die Wellen wären auch echt gefährlich hoch. Von den kleinen RIBs aus wird erstmal versucht, mit den Leuten Kontakt aufzunehmen, über Zurufe in verschiedenen Sprachen. Man muss ihnen erklären, dass sie jetzt gerettet werden. Dann werden ihnen Rettungswesten zugeworfen. Das ist ein kritischer Moment – da kann leicht Aufregung entstehen, und dann können die Schiffe leicht kentern. Oder, was auch schon passiert ist: Dass genau dann die so genannte Libysche Küstenwache auftaucht und versucht, die Rettung zu sabotieren. Da werden Seenotrettungsschiffe dann auch schon mal mit Waffen bedroht …

Und wenn alles gut geht?

…werden die Menschen über die RIBs auf die Sea Eye 4 gebracht – zuerst Kinder und Frauen und kranke oder geschwächte Personen. Da werden sie dann erst mal mit Essen versorgt. Ein sehr wichtiger Punkt ist, dass man ihnen signalisiert: Ihr seid jetzt in Sicherheit, wir passen auf euch auf! Es ist oft das erste Mal auf einer teils jahrelangen Flucht, dass die Leute Menschen vor sich haben, die ihnen nichts Böses wollen. Das muss man ihnen erst vermitteln. Ja, und dann werden die auf dem Schiff eben versorgt. Je nachdem.

Erstkontakt mit Geflüchteten © Johannes Gaevert & sea-eye.org

Das heißt?

Ein neues, von Italien auf den Weg gebrachtes Gesetz besagt, dass man nach der Erstrettung sofort wieder zum Hafen fahren muss – ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie exakt das in der Praxis umgesetzt wird – aber jedenfalls wird dann ein sicherer Hafen angesteuert. Man muss über Funk klären, welcher Hafen aufnimmt. Das ist auch schwierig. Da gab’s ja mal vor Jahren den Fall mit Carola Rackete und der Sea Watch, die durften ewig lang in keinen Hafen einlaufen, und solche Sachen passieren auch immer noch. Oder dass Häfen angesteuert werden müssen, die weit weg liegen – letztes Jahr wurde ein Schiff mal nach Frankreich beordert zum Beispiel. Das sind ewig lange Routen, die da in Kauf genommen werden müssen.

Italien hat zuletzt drei zivile Seenotrettungsschiffe unter deutscher Flagge festgesetzt, darunter auch die Sea Eye 4, die davor noch 84 Schutzsuchende an Bord genommen und deren illegalen Pushback durch die Libysche Küstenwache verhindert hatte. Was kann man da tun? Und könnt ihr dabei auf die Hilfe der Bundesregierung zählen?

Das ist eine Frage die uns als Lokalgruppe zum Glück eher weniger betrifft, aber die Menschen in den Führungsebenen des Vereins wohl sehr umtreibt. Wir als Lokalgruppe finden die aktuelle Italienische Politik im Grunde lächerlich – und die Gerichte geben uns da auch Recht, wenn man sieht, wie ein Schiff nach dem andern wieder freigeklagt wird. Leider ist das jedesmal aufs Neue ein langwieriger Prozess, in dem die Schiffe der NGO’s im Hafen feststecken und in dieser Zeit natürlich niemanden retten können. Wir in der Lokalgruppe versuchen uns in erster Linie mit Öffentlichkeitsarbeit dagegen zu wehren, indem wir den Menschen erklären, was da grade passiert und mit welchen teilweise  abstrusen Begründungen die Schiffe festgehalten werden. Aktuell sind meines Wissens nach alle Schiffe mit Ausnahme unseres eigenen, der Sea-Eye 4, freigeklagt worden. Unser Prozess läuft noch. Und was die politische Seite betrifft: Es gibt die Petition „Free the Ships“, die nicht nur die sofortige Freilassung aller Rettungsschiffe verlangt, sondern die EU auffordert, die Zusammenarbeit mit der Libyschen Küstenwache zu beenden und die Kriminalisierung der Seenotrettung endlich einzustellen. Bitte unterzeichnet diese Petition: https://innn.it/freetheships

Gesetzt den Fall, ein Seenotrettungsschiff wie die Sea Eye 4 mit Bootsflüchtlingen an Bord erreicht den sicheren Hafen …

… dann werden die Menschen von Bord gelassen und an dortige Hilfskräfte übergeben – und das ist ein großes Problem unserer Arbeit, finde ich, dass wir an der Stelle eben quasi „raus“ sind. Die Geflüchteten werden dann ins europäische Asylsystem übergeben. Was das bedeutet, können Andere wahrscheinlich besser erklären als ich. 

Dem „Brüsseler Asylkompromiss“ zufolge können die Geflüchteten neuerdings  unter haftähnlichen Bedingungen in Lagern an den EU-Außengrenzen festgehalten werden. Was hältst du davon?

Nichts! Ich hab mal was von Werten gehört, die uns als Europa angeblich auszeichnen. Ungeachtet dessen ist es jetzt scheinbar legitim, Personen, die um Hilfe bitten, erstmal einzusperren. Das verstößt gegen alles, was mir als Kind von meinen Eltern, Erzieher*innen und Lehrer*innen über gesellschaftliches Miteinander und Menschlichkeit beigebracht wurde. Entweder haben die da was komplett falsch verstanden. Oder, das, was die EU da treibt, ist falsch. 

Auch bei den so genannten „sicheren Drittstaaten“, in die man Geflüchtete abschieben kann, will die EU künftig nicht mehr so genau hinschauen, Stichwort: Ruanda…

Das mit den „sicheren Drittstaaten“ halte ich persönlich auf zwei Ebenen für schwierig. Zum einen für die Geflüchteten selbst: Wären diese Drittstaaten tatsächlich sichere Optionen für die Menschen, würden sie die gefährliche Fluchtroute nach Europa wohl kaum auf sich nehmen. Zum anderen schwingt schon im Begriff so ein Unterton à la „da ist es ja scheinbar eh sicher, wo diese Leute herkommen, wieso gehen die da überhaupt weg“ mit – und das spielt rechten Parteien wie der AFD natürlich voll in die Hände.

Warum ist Migration überhaupt so ein Reizthema – statt dass wir es als Chance begreifen, wenn Menschen zu uns kommen, Stichwort: demografischer Wandel?

Da kann ich jetzt schlecht für Sea-Eye sprechen, sondern würde eher als Privatperson antworten, weil da haben wir auch in der Gruppe verschiedene Einschätzungen, woran das liegt. Ich glaub, wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir sehen, wir haben seit 80 Jahren dieses kapitalistische System, in dem wir leben,  das war am Anfang noch ganz in Ordnung. Aber jetzt kommt es an seine Grenzen – das sehen wir am Klimawandel, das sehen wir an der wachsenden sozialen Ungleichheit. Diese beiden Punkte vor allem. Deswegen geht es vielen Menschen schlechter und die Bedingungen werden schlechter, und da ist es für Politiker*innen bequem, diese Probleme, die eh da sind und die wir zwangsläufig lösen müssen, von sich weg auf Andere zu schieben. Migration ist für die ein gefundenes Fressen, als „Ablenkung“ sozusagen.

Und das funktioniert?

Ich glaub, es ist eine populistische Strategie von Politiker*innen, die Dinge so darzustellen, als würden da Menschen auf unsere Kosten leben wollen – obwohl sie vor Verfolgung oder Krieg fliehen. Dasselbe Muster wie aktuell in der Bürgergelddebatte. Erst vor ein paar Wochen hab ich im Radio gehört, dass ein Politiker die Forderung nach einer Kürzung des Bürgergels damit begründet hat, dass die Anspruchsberechtigten uns „auf der Tasche liegen“ – genauso redet man über Migrant*innen. Und Leute, die politisch nicht so informiert sind, die einfach nur in Ruhe ihr Leben leben wollen, die hören das und denken: „Joa, wird schon so sein, klingt einleuchtend.“

Du hast den Namen des Sea Eye-Gründers Michael Buschheuer eingangs schon genannt. Buschheuer, ein charismatischer Typ, der so was wie das bekannte und populäre Gesicht der Organisation gewesen ist, ist nicht mehr dabei. Warum?

Also, das war vor meiner Zeit. Da kann ich wenig dazu sagen. Soweit ich weiß, ist ihm der Verein irgendwann einfach zu groß und unübersichtlich geworden. Deshalb hat er sich zurückgezogen und den Verein seinen Weg gehen lassen – Sea-Eye ist ja inzwischen auch der größte Seenotrettungsverein in Deutschland. Aber Michael Buschheuer ist weiterhin engagiert, er hat einen anderen Verein gegründet, Space Eye, der sich auch um akute Nothilfe und Rettung von Geflüchteten kümmert. Soweit ich weiß, versuchen die, einen Satelliten anzuschaffen, den genauen Stand kenne ich aber nicht. Und Space-Eye ist auch sehr aktiv in der Ukrainehilfe.

Ist es nicht ein Unding, dass Privatleute Schiffe kaufen müssen, um Menschen vor dem Ertrinken zu retten? Ist das nicht eigentlich eine staatliche Aufgabe?
Wenn jemand am Ertrinken ist, muss man ihn retten, das ist eine ganz einfache Sache! Und wenn keine staatliche Hilfe da ist, machen wir’s halt. Aber eigentlich wäre das Aufgabe des Staates, klar, oder wie im Mittelmeer, eben der EU. Das gab es ja auch mal, bis 2014 oder so, da gab es von der EU aus Marineoperationen im Mittelmeer – zum Schutz der Grenzen, aber eben auch, um Menschen in Seenot zu retten. Das ist ja auch festgeschrieben, dass Schiffe das tun müssen – Leute aus Seenot zu retten. Seit 2014 aber sind die EU- Missionen immer mehr darauf ausgelegt, Menschen nur noch abzuhalten, zu uns zu kommen, und nicht mehr darauf, sie rauszuziehen. Bis dahin aber hat auch die deutsche Marine Menschen im großen Stil gerettet. Das muss man auch sagen.

Flüchtlingsboot im Mittelmeer: Stand 30. April sind allein in diesem Jahr 683 Menschen bei der Flucht gestorben. Mindestens 29,537 Geflüchtete sind seit 2014 ertrunken © Fabian Heinz & sea-eye.org

Im Rahmen einer Kunstaktion wurde Regensburgs Eiserne Brücke vor ein paar Jahren (vorübergehend) in Michael-Buschheuer-Brücke umbenannt. Aus dem Museumsufer wurde das Alan-Kurdi-Ufer, das an den Jungen kurdischer Abstammung erinnern sollte, dessen Leiche eines Tages an einen türkischen Strand gespült wurde – stummer Zeuge und mahnende Figur für das Massensterben im Mittelmeer. Was denkst du über solche Aktionen? Hat das was gebracht?

Auf jeden Fall! Es sind damals viele Leute aufmerksam geworden auf das Thema Seenotrettung. Auch eine unserer aktuellen Gruppensprecher*innen ist damals genau dadurch auf Sea-Eye aufmerksam geworden. Das hat auf jeden Fall was gebracht. Öffentlichkeitsarbeit ist in der Sache aus meiner Sicht der wichtigste Punkt. Ich hab’ es schon sehr oft erlebt an Infoständen, dass Leute eigentlich überhaupt keine Ahnung haben, was da im Mittelmeer passiert. Also überhaupt schon mal auf das Problem aufmerksam zu machen, ist sehr wichtig. Der nächste Schritt ist dann, die Leute davon zu überzeugen, dass was getan werden muss! Und auch, dass was getan werden kann. Zum Beispiel über ein persönliches Engagement oder über Spenden. Man muss sehen, die Ausgaben in der Seenotrettung sind immens, vom Schiffsdiesel bis dahin, überhaupt so ein Schiff zu erhalten. Und es ist auch nötig, ein paar Leute auf dem Schiff zu haben, die das hauptamtlich machen – der Kapitän z.B. kann das nicht ehrenamtlich machen. Da haben wir laufende Kosten, die gedeckt werden müssen. Eine Mission kostet mit allen Ausgaben zwischen 200.000 und 250.000 Euro, das ist seit der Inflation natürlich noch mal mehr geworden, vor allem der Diesel.

Apropos Spenden …

Unter den 29 Lokalgruppen hat Regensburg online mit sehr, sehr großem Abstand die meisten Spenden in Deutschland gesammelt, nämlich 28.000 Euro. Das ist deutlich mehr als in Großstädten wie Berlin, München oder Hamburg, allerdings unter dem großen Vorbehalt, dass wir nicht sehen können, wie viel Geld die Lokalgruppen außerhalb der Onlinespendenaktion sammeln. Auch das Bistum Regensburg spendet, das ist einer unserer Großsponsoren. Aber ganz viel kommt auch von Privatpersonen. Und das Benefiz-Festival findet dieses Jahr auch wieder statt! 

Nämlich? 

Hier in Regensburg, in der Prinz-Leopold-Kaserne, am 18. Mai. Es ist eine Kooperation von uns, Sea-Eye, mit Bürger*innen-Asyl – einer Regensburger Initiative, die sich um die Belange von Geflüchteten kümmert. Das ist ein schöner Synergieeffekt zwischen unseren beiden Gruppen: Wir kümmern uns darum, die Menschen aus dem Wasser zu retten – Rescue – und Bürger*innen-Asyl hilft ihnen, dass sie auch hier in Sicherheit bleiben können – Shelter. Das Rescue and Shelter Open Air war letztes Jahr ein voller Erfolg. Wir planen für dieses Jahr eine Kleinkunstbühne, Musik natürlich, Essen und Getränke – und da kommen einfach viele Leute zusammen, haben Spaß zusammen, und es soll auch ein Fest sein, wo jeder Mensch willkommen ist, auch die, die finanziell nicht so gut aufgestellt sind. Deshalb ist auch alles auf Spendenbasis. Wir sind der Meinung, dass man nicht immer Geld zahlen muss für alles – auch wenn es in dem Fall natürlich uns zugute kommt (lacht). Ganz besonders sind natürlich Geflüchtete auch herzlich eingeladen. Es soll ein Fest für Menschenrechte werden! Letztes Jahr war es wunderschön.

Fragen: Sophia Weigert

In einer besseren Welt würde Sea Eye gar nicht gebraucht: "Man könnte also sagen, dass wir daran arbeiten, uns selber abzuschaffen", meint Peter. Noch aber ist man nicht nur auf Spenden angewiesen, sondern auch auf die ideelle Unterstützung möglichst Vieler: Sea Eye Gruppe Regensburg via Facebook + Instagram + email (kontakt@sea-eye.de). "Wer Lust hat, sich einzubringen, wird bei uns einen Weg finden", sagt Peter. Die Regensburger Lokalgruppe trifft sich alle zwei Wochen. Termine im Netz